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AutorenbildGerald Grossbauer

Einsatz von Robotik (in der Reinigung): eine Entscheidung gegen MitarbeiterInnen?

Wir erleben immer wieder in der Beratung bzw. im Vertrieb, dass Entscheider von der Leistungsfähigkeit unserer (Reinigungs-)roboter fasziniert sind, um sich dann letztendlich doch dagegen zu entscheiden. Es wird gerne das Argument, dass man „eh über genügend Leut‘ verfügt“ herangezogen. Naturgemäß wird eine Investition, bevor diese getätigt wird, in Frage gestellt. Sobald die Lösung „Robotik“ heißt, wird logischerweise auch der Vergleich zum Menschen herangezogen, aber wer würde heute etwa noch Geschirr manuell spülen?


Kein "entweder-oder" zwischen Mensch und Maschine. Roboter können Dinge, Menschen andere.

Nicht immer wird, so denke ich, im Entscheidungsprozess berücksichtigt, dass routinemäßige Reinigungsaufgaben von der Maschine genauer erledigt werden. Das wiederum ist auch bisweilen eine Erkenntnis, die nicht allen Betroffenen schmeckt. Aber warum schreibe ich „genauer“? Ziehen wir das Beispiel „Staubsaugen“ heran. Eine Reinigungskraft saugt wohl primär dort, wo sie wirklich Schmutz erkennen kann, dies mit ganzem Einsatz, wird sich jedoch zumeist wohl nur auf das Sichtbare konzentrieren. Der Roboter fährt unerbittlich, bis er die gesamte Reinigungsaufgabe Zentimeter für Zentimeter erledigt hat. Und er setzt das ganze Gewicht der Maschine dabei ein, was immerhin 60 kg entspricht (es schafft wohl keine Reinigungskraft, diesen Druck auf den Sauger auszuüben), mehrere Bürstenaufsätze für verschiedene Aufgaben sorgen für die entsprechende Reinigungsqualität. Vor allem jedoch beendet der Roboter seinen Auftrag erst, wenn wirklich jede Stelle abgearbeitet ist. Manager oder Housekeeping erhalten einen Bericht, der anzeigt, dass sämtliche „weiße Flecken auf der Reinigungs-Landkarte“ entfernt sind. Was ein Roboter tatsächlich nicht leisten kann, ist, dass er in Ecken die letzten 2-3 cm nicht schafft. Unser bevorzugtes Modell „Pudu CC1“ verfügt übrigens auch über einen Bürstenaufsatz, der Teppichböden wieder aufbauscht. Und 9 Stunden am Stück ohne Pause (=Akkuaufladen) ist ja wohl auch keine schlechte Leistung.


Ängste um Jobverluste prägen möglicherweise Entscheidungsverhalten

Natürlich stehen auch Ängste um Jobverluste für Team-Mitglieder im Raum, wenn in den Entscheidungsprozessen etwa Hausdamen involviert sind. Und natürlich verteidigen Management bzw. Hausdamen auch – zu Recht - die Qualität und den Einsatz ihres Teams. So wird dann die Entscheidung unter Umständen von diesen Faktoren maßgeblich beeinflusst. Unser Ansatz ist, MitarbeiterInnen durch den Einsatz von Robotik so weit frei zu spielen, dass das Team andere Aufgaben gewissenhafter ausüben kann, oftmals sind diese Tätigkeiten auch körperlich weniger belastend.


Wer Personal ersetzen muss, dem stellt sich die Frage nicht. Wer jedoch (noch?) nicht unter massivem Personalmangel leidet, sollte sich, so meine feste Überzeugung, frei machen von einer Rechnung, die ausschließlich darauf beruht, ob ein Roboter sich sofort monetär rechnet. Denn der Einsatz von Robotik führt nach kurzer Zeit – so unsere Erfahrung – zu geänderten Aufgaben im Team und zu höherer Qualität, ob man es wahrhaben möchte oder nicht. Die Organisation wird zumeist erst durch Planungen, die den Einsatz von Robotik auch etwa zu nächtlicher Stunde ermöglichen, Zug um Zug umgekrempelt. Und führt zu anderen Schwerpunkten der Reinigungskräfte. Und was ist mit Urlauben, Krankenständen etc., die ohnehin die meist angespannte Personaldecke weiter strapazieren? Die monatliche Rate für Leasing oder Miete hält jedem Vergleich stand und sollte den Arbeitsalltag in diesem wichtigen Bereich vielleicht doch auch sorgenfreier gestalten lassen. Auch das ist Effizienz.




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