"Sporthotel", "Vitalhotel",...vor 20 Jahren hat man sich über das WAS positioniert. Aber reicht das heute, zumal ich mir oftmals die Frage stelle, wo sich denn nun im einen oder anderen Haus das "Sporthotel" oder "Vitalhotel" zeigt. Ich selbst habe in Projekten, in denen ich mit Hotels zu tun hatte, die sich genau diese Bezeichnungen auf die Fahnen geheftet hatten, diese Begrifflichkeiten hinterfragt. Und gempeinsam mit den Hoteliers den Betrieb (wieder oder erstmals wirklich) auch inhaltlich dort hin entwickelt oder repositioniert.
Allerdings vertrete ich die Ansicht, dass Positionierung bedeutet, sich über das WIE, also seinen individuellen Stil, zu unterscheiden. Denn - seien wir uns ehrlich - über das WAS ist im Alpenraum von wenigen Ausnahmen abgesehen keine echte Unterscheidung mehr möglich, die Themen reichen halt anno 2021 von Ski über Wandern und Biken bis zu mehr oder weniger Wellness in diverser Verpackung. Vielleicht kommt da und dort noch ein bisserl Yoga oder Cabriotour, Jagd oder Waldbaden dazu.
Aber was ist denn Positionierung wirklich? Es geht um den Vorstoß bis zum Markenkern, um die Persönlichkeit eines Unternehmens. Und was hier für Sie vielleicht hochtrabend klingen mag, gilt nicht nur für Mineralwassermarken oder Waschmittel sondern kann sehr wohl auch im Kleinen professionell umgesetzt werden.
"Positionierung ist das, was man mit der Gedankenwelt des potenziellen Käufers tut."
Ich bin aufgrund meines Verständnisses von Marketing und meiner Erfahrungen in der Praxis davon überzeugt, dass jeder Hotelbetrieb tatsächlich bewusst (sic!) einzigartig sein kann, wenn diese Einzigartigkeit methodisch herausgekitzelt wird und gelebt und inszeniert wird. Das bedeutet, dass Konsumenten auch ohne Wortzusatz "Sport-" oder "Vital" erkennen, wo sie angekommen sind. Das zeigt sich im Produkt, der Atmosphäre und in der Kommunikation. Die Sprache eines "schnellen" Hotels hat bitte anders auszusehen als die eines urig-romantischen Hauses.
Selbstverständlich reicht Einzigartigkeit nicht, wenn sie nicht markttauglich ist. Daher sind Methodik und der unbelastete Blick von außen erforderlich, wenn es um solche grundlegenden Fragen geht. Unsere Methodik hilft dabei und endet nicht beim Konzept.
Ein Projekt "Marke/Positionierung" wird von vielen Ländern gefördert und zahlt sich aus. Wie so ein Prozess von A bis Z aussieht, kann hier anhand eines Beispiels nachvollzogen werden.
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